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Demo in Kassel: „Gemeinsam gegen rechten Terror!“

Nachdem er in den Tagen zuvor auf Facebook noch eine Solidaritätsbekundung für Stephan Ernst gepostet hatte (s.u.), hat es laut Hessische/Niedersächsische Allgemeinen in Kassel vorgestern gebrannt im Wohnhaus von Mike Sawallich, einem stadtbekannten Neonazi und Kameraden des mutmaßlichen Lübcke-Mörders.

Weiterhin will ein Wirt, dessen Kneipe in der auch Stephan Ernst verkehrte zeitweise ein ungewollter Treffpunkt der rechte Szene in Kassel war, wahrscheinlich im April 2006 einen Besuch von Beate Zschäpe beobachtet haben, bei dem es zu Sachbeschätigungen und Körperverletzungen gekommen ist. Seiner Aussage nach seien alle Polizei- und Krankenakten zu dem Vorfall verschwunden.

Am 6. April 2006 wurde Halit Yozgat unter bisher nicht vollständig aufgeklärten Umständen in Anwesenheit eines Mitarbeites des hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz in seinem Internetcafé vom NSU ermordert. Der Bericht des Verfassungschutzes dazu, soll für 120 Jahre geheim bleiben.

NSU/Combat 18 Komplex aufklären  — Rechtsterroristische Strukturen zerschlagen!

Demonstration, 22. Juni, 14 Uhr, Opernplatz, Kassel, „Gemeinsam gegen rechten Terror!“.

Neonazistische Umsturzpläne im Dorfhaus in Wiehl-Dreisbach

Von: AROB — Antifaschistische Recherche Oberberg

Am Samstag (1. Juni 2019) haben Neonazis im Dorfhaus in Wiehl-Dreisbach zum wiederholten Mal eine Veranstaltung durchgeführt. Zu dem „Lesertreffen“ der Zeitschrift „Die Russlanddeutschen Konservativen“ waren rund 50 Personen angereist. Hinter dem irreführenden Namen verbirgt sich ein Netzwerk rechtsextremer Russlanddeutscher, das personell hohe Überschneidungen mit der 2013 in Wiehl gegründeten neonazistischen Kleinstpartei „Arminius – Bund der Deutschen“ (Arminiusbund) aufweist. Zuvor war dieser Personenkreis u.a. aktiv als „Russlanddeutsche in der NPD„.

Das ganztägige Treffen im Dreisbacher Dorfhaus am Samstag diente u.a. zur Vernetzung der geschichtsrevisionistischen Holocaustleugner-Szene. Die Veranstaltung wurde von Johann Thießen (Bundesvorsitzender des Arminiusbundes, lebt im Kreis Düren) und Irma Geppert aus Marienheide, 2014 Kandidatin des Arminiusbundes zur Wahl des Oberbergischen Kreistages, organisiert. Die Teilnehmer/innen und Referenten waren teils aus Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen, Norddeutschland und Thüringen in das Oberbergische angereist.

Als Referenten waren u.a. Roland Wuttke (Redakteur der neonazistischen Zeitschrift „Volk in Bewegung – Der Reichsbote“), Wolfram Schiedewitz (rechtsextremer Verein Gedächtnisstätte e.V.) sowie der völkische Videoblogger Nikolai Nerling („Volkslehrer“) vor Ort. Im Vorfeld angekündigt war auch der Schweizer Holocaustleugner Bernhard Schaub („Europäische Aktion“). Das Recherchekollektiv element investigate berichtet, dass zudem der AfD-Politiker Carsten Härle aus dem hessischen Heusenstamm vor den versammelten Neonazis einen Vortrag gehalten hat.

Unter den Teilnehmer/innen befanden sich u.a. der ehemalige Vize-Vorsitzende der NPD in Rheinland-Pfalz, Sascha Wagner, Axel Schlimper („Europäische Aktion“) – laut Recherchekollektiv element investigate ebenfalls als Referent, Manfred Dammann vom rechtsextremen Video-Kanal „Nordland TV“ sowie der Holocaust-Leugner Henry Hafenmayer.

Bereits im vergangenen Jahr hatte im Dorfhaus in Dreisbach ein „Lesertreffen“ der „Russlanddeutschen Konservativen“ stattgefunden. Als Referenten waren damals u.a. Roland Wuttke und Bernd Schaub aufgetreten.

AROB — Antifaschistische Recherche Oberberg, 3. Juni 2019

Einige weiterführende Informationen zu den extrem rechten Akteuren, die sich in Dreisbach versammelt haben:

Der Verfassunggschutz NRW über den „Arminius-Bund“:

„Der ARMINIUS-Bund übernimmt in seinem Parteiprogramm das „25-Punkte-Programm“ der NSDAP nicht nur inhaltlich, sondern zum Teil sogar wortwörtlich, was auf die ideologische Radikalität der Organisation schließen lässt.“